1. Kaltenstein-Cup - 20. Oktober 2012

Faustballer zeigen Spitzenniveau schon vor Saisonbeginn



Endspiel verloren, aber gute Werbung für ihren Sport gemacht – so einfach lässt sich die Premiere des Kaltenstein-Cups der Vaihinger Faustballer am Samstag zusammenfassen. Schon wenige Wochen nach Trainingsbeginn für die Hallensaison schenkten sich der Deutsche Hallenmeister Vaihingen und Feldmeister Pfungstadt nichts. Nutznießer waren die Zuschauer.

Es war wieder einmal typisch Vaihinger Faustball, was Kolja Meyer und Co. im Finale des eigenen Vorbereitungsturniers zeigten. Sie gingen in jedem Satz in Führung, doch für sich entscheiden konnten sie nur zwei der insgesamt sechs Durchgänge. Vieles richtig gemacht, aber doch verloren – kein Wunder, dass TVV-Trainer Markus Knodel nach der Siegerehrung nicht gerade begeistert dreinschaute. „Sobald sich für Pfungstadt eine kleine Chance geboten hat, hat die Mannschaft die genutzt. Damit hat Pfungstadt auch verdient gewonnen“, zollt Knodel dem Gegner Respekt. „Für uns war es ärgerlich, dass wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen.“

Was die Faustballer auf beiden Seiten der Leine zeigten, war allerdings sehenswert. Beinahe zwei Stunden lang jagten sie sich übers Feld, ehe der TSV Pfungstadt den großen Siegerpokal überreicht bekam. Im letzten Durchgang war die Sache recht klar gewesen. Vaihingen hatte sich eine 5:2-Führung erarbeitet, ließ die Gäste dann aber auf 8:5 davonziehen und schließlich mit 11:7 gewinnen. Doch auch hier war mit einer spektakulären Rettungsaktion, die zum sechsten Punkt für Vaihingen sorgte, wieder ein Leckerbissen fürs Publikum enthalten. Die Ursache für die interessantesten Ballwechsel lag zwar oft an verunglückten Schlägen oder Annahmen, die in ein paar Wochen so kaum noch vorkommen sollten, doch das tat der Attraktivität der Spielzüge keinen Abbruch.

Der Beginn des Endspiels verlief aus Vaihinger Sicht überraschend glatt. 3:0 lag der TVV schon vorne, als Patrick Thomas eine Angabe ins Aus schlug – 4:0 für Vaihingen. Über einen Zwischenstand von 8:1 kamen die Gastgeber zum 11:4-Satzgewinn gegen den Turnierfavoriten. „Wo bleibt der TSV Pfungstadt?“, fragte Hallensprecher Alwin Oberkersch auch zu Beginn des zweiten Durchgangs, als Vaihingen schon wieder mit 3:0 führte. Dann punktete Patrick Thomas. Mit seinen Angaben direkt auf Kolja Meyer nahm er den Vaihinger Angreifer aus dem Spiel und schlug seine eigenen Angriffsbälle mit Wucht in die Hälfte des TVV. Der Satz ging mit 11:5 an den TSV.

Im dritten Durchgang brillierte Meyer in Angriff und Block zunächst gegen Patrick Thomas. Beim Stand von 5:3 für Vaihingen schlug der Pfungstädter Angreifer eine Hammer-Angabe. Die Vaihinger Abwehr hechtete sich vergebens. Doch weil der Ball ganz leicht die Leine touchiert hatte, ging der Punkt an den TVV. Es war vorläufig der letzte – wie so oft zog Pfungstadt vorbei und gewann den Satz. Im vierten Satz gelang es dem TVV ausnahmsweise, diese Serie zu durchbrechen. Pfungstadt lag immer leicht in Führung, doch am Ende gewannen die Gastgeber mit 12:10. Dafür lief der fünfte Satz wieder genau andersherum und endete mit 10:12 aus Vaihinger Sicht. Kurze Zeit später nahm Pfungstadt den Siegerpokal entgegen.

In ihren ersten Spielen machten Pfungstadt (4:1 gegen TuS Kremsmünster) und Vaihingen (4:0 gegen FG Grieskirchen/Pötting) kurzen Prozess.

rkü VKZ